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Künstlerhaus 2016

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UEBER: ANGEBOT


Künstlerhaus, Erdgeschoß

4. September bis 18. Oktober 2015


Christine Pirker, Reinhold Egerth
In hora mortis  
2008


Im August 79, zur Regierungszeit Kaiser Titus, versank Pompeji unter einem erbarmungslosen, vier Tage dauernden Asche- und Steinregen. „Überall waren die Schreie der Frauen und Kinder, war das Rufen der Männer zu hören. Einige schrien nach ihren Eltern, andere ihren Kindern, Ehefrauen oder -männern. Einige weinten über ihr Schicksal, einige über das ihrer Angehörigen. Einige riefen in Todesfurcht nach den Göttern, viele erhoben ihre Fäuste gegen die Götter und beklagten, daß diese sie verlassen hätten, andere fürchteten, daß das Ende der Erde herannahe.“

(Plinius der Jüngere)

           

Die Überreste der archäologischen Ausgrabungsstätten sind Ausgangspunkt von „In hora mortis“. Ein persönlicher Aufenthalt im Raum Neapel diente der individuellen Spurensuche nach den letzten Augenblicken der Todgeweihten und all dem, was nach Jahrhunderten an Schrecken und Faszination grauenhafter Naturgewalten geblieben ist. Vorläufige Konzeption: Basierend auf historischen Fakten, veranlasst die individuelle Spurensuche als Antwort eine spekulative Inszenierung eines Augenblicks.


Christine Pirker: Die Überreste der Katastrophe sind Spiegel der Ereignisse und Reflexion des damaligen Lebens. Insbesondere die Wände in Pompeji und Herculaneum geben ein klares Bild vom damaligen Leben wieder, gleichzeitig sind sie in ihrer teilweisen Unversehrtheit sowie totalen Zerstörung stille Zeugen der Ereignisse. In Gipsobjekten werden grafische und malerische Fragmente dieser Reflexionen eingebaut.


Reinhold Egerth: Druckgrafische Arbeiten nehmen thematisch Bezug auf Ausgrabungen an der Porta Marina in Herculaneum, wo menschliche Skelette, die mit Lava verschmolzen sind, freigelegt wurden. Die druckgrafische Arbeit mit ihrer prozesshaften Vorgangsweise soll das Ergebnis dieser Freigrabung verdeutlichen; eine Dokumentation des Augenblicks des Todes der Unglückseligen soll entstehen. Der zweite Teil der Arbeit umfasst lebensgroße Gipshüllen als Manifestation der irdischen Erscheinung und als Relikt.


Im Jahre 2006 hat in der Galerie am Park eine Vorschau zur noch nicht fertiggestellten Gesamtkonzeption stattgefunden. Nach weiteren zwei Jahren wurde die Arbeit im Jahre 2008 beendet und für die k/haus-Ausstellung „zeitraumzeit“ eingereicht, das Projekt wurde in der Ausstellung nicht berücksichtigt und lagert seither am Dachboden.

UEBER: ANGEBOT 43 - Tanja Prusnik UEBER: ANGEBOT 41 - Michael Pilz

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