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Künstlerhaus 2016

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UEBER: ANGEBOT


Künstlerhaus, Erdgeschoß

4. September bis 18. Oktober 2015


Michael Pilz
KINDSEIN IN EUROPA -
als Teil der Liste “Nicht realisierte Filmprojekte 1972–2004”
2003/2004


Das Kindsein im Erwachsensein erwecken. Uns erinnern. Auch wenn es weit zurück liegt und mit dem heutigen Leben nichts zu tun zu haben scheint. Auch wenn es nicht immer schön oder angenehm war: Was hat uns damals - wirklich - bewegt? Und was ist davon geblieben? Wenn wir in uns gehen. Beiläufig, ohne Anstrengung: welche kleinen, großen, traurigen, lustigen, wichtigen oder auch nebensächlichen Geschichten sind uns in Erinnerung geblieben? Ein Lachen? Tränen?


Wenn wir mit dem eigenen Kindsein achtsam umgehen und uns daran erinnern, dann wird es uns nicht so schwer fallen. Auch jene, die heute Kind sind, doch bald erwachsen werden ebenso zu achten, also sie zu erinnern, sie in uns. Also uns selbst zu fühlen. Zu erleben, heute, hier, jetzt. Ein kleiner, unscheinbarer Umweg des Erinnerns an ein fremdes und im Grunde doch vertrautes, an ein anderes und am Ende doch eigenes Kindsein.


Diese in meiner Vorstellung schier endlose Serie kleiner Filme, anrührender Erinnerungen, schlägt eine schmale Brücke zwischen Erwachsenen und Kindern, Kindern und Erwachsenen. Zwischen Menschen, ganz allgemein. Denn wir alle waren einmal Kind. Und über den Umweg des eigenen Kindseins, des Kindes in uns selbst, lernen wir uns selbst und lernen wir auch Kinder besser verstehen.


Und Kindern wiederum erscheint die große Welt nicht so fremd. Wenn sie erleben, wie „die Großen“ davon berichten. Wie es ihnen „als Kleine“ ging. Und wir werden nicht nur Kindern gegenüber achtsamer, liebevoller, toleranter, wenn wir die eigenen Gefühle achten. Auch und gerade diejenigen, die wir im Zusammenhang mit dem eigenen Kindsein erinnern. Und so wie wir empfindsamer und achtsamer im Umgang mit uns selbst werden, so werden wir es auch im Umgang mit anderen Erwachsenen.


Michael Pilz, Wien, 2004

UEBER: ANGEBOT 42 - Christine Pirker, Reinhold Egerth UEBER: ANGEBOT 40 - Karin Maria Pfeifer

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