Künstlerhaus, Erdgeschoß
4. September bis 18. Oktober 2015
Sabine Groschup
Grenzschranke erzählt
2007
Angeregt durch die Erzählung des befreundeten Künstlers Wolfgang
Podgorschek fand ich zu der Idee, eine Grenzschranke im öffentlichen Raum aufzustellen. Eingearbeitet wird in den Kasten mit den Gewichten ein MP3-Player und ein kleiner Lautsprecher. In geringer Lautstärke erklingen Geschichten von Menschen aus ihren Leben mit der Erinnerung an Grenzschranken.
Wolfgang Podgorschek erzählte aus seiner Kindheit: Seine Familie war aus Jugoslawien nach Österreich geflüchtet, nur der Vater war noch im Land geblieben, da sie eine Fabrik besaßen. Er versprach seiner Familie nachzukommen. Wolfgang erinnerte sich daran wie er mit seiner Mutter am Grenzbalken stand und wartete. Der Vater kam nicht.
Das Bild der Mutter mit dem Kind vor der Grenze wartend, brachte mich auf die Idee, verschiedene Personen zu Geschichten mit Grenzerfahrungen zu interviewen und diese dann aus einer Grenzschranke ertönen zu lassen. Die meisten von uns haben ‚Grenzgeschichten‘: Geschichten vor dem Schlagbaum, Kontrollen von Autos, Durchsuchungen..., tragische, banale aber auch lustige Erlebnisse.
Obsolet ist das Thema in unserer heutigen Zeit leider nicht. „Grenzschranke erzählt“ habe ich 2007 bei der Tiroler Künstlerschaft, deren Mitglied ich bin, für die Jahresausstellung eingereicht. Das Projekt wurde abgelehnt.
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