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Künstlerhaus 2016

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UEBER: ANGEBOT


Künstlerhaus, Erdgeschoß

4. September bis 18. Oktober 2015


Thomas Steiner
DOPPELHAUSANLAGE LINZ-SÜD mit AIRBUS 2053 (1:1 Modell)
2015


Die Installation über der Doppelhausanlage Linz-Süd wäre etwa 78 m lang, 78 m breit und 45 m hoch. Sie entspricht in etwa den tatsächlichen Maßen eines Airbus A 380 im Moment des Abflugs.


Das Airbusmodell wird aus Bambus und Japanpapier hergestellt. Es verweist damit auf die Anfänge der Fliegerei und ist eine Möglichkeit, Fliegen neu zu denken. Da der Traum vom Fliegen zu einem ökologischen Albtraum geworden ist, ist es nötig zu den Anfängen zurückzuschauen, um Lösungen zu finden. Der Airbus 2053 ist das Jubiläumsmodell zum 150. Geburtstag des Motorflugs. Durch die Verwendung ökologischer Materialien und einen völlig neuartigen Antrieb (es fehlen die konventionellen Triebwerke) sind wesentliche Probleme gelöst und der Flieger kann sich unbeschwert erheben.


Die Siedlung wurde in den 1960er Jahren von Angestellten der Stickstoffwerke errichtet. Sie stellt den Versuch der Verwirklichung des Traums vom Eigenheim dar. Da alle Beteiligten an der gleichen Arbeitsstätte tätig waren, herrschte eine Art Pioniergeist, der sich im Namen der Siedlung, „Frohe Zukunft“, niederschlug.


Diese Wohnform stellt auch noch 50 Jahre nach ihrer Errichtung eine romantische Sehnsuchtsprojektion des privaten Paradieses dar. Es wird viel Mühe, Geld und soziale Kontrolle in diese freiwillige Selbstbeschränkung investiert, die unbemerkt weiterführende Lebensentwürfe verhindert. Die Siedlung liegt in der Einflugschneise des Flughafens. Das verursacht keine Lärmbelästigung, die silbrigen Kondensstreifen können aber doch eine sehnende Unruhe bewirken.


Der Airbus 2053 über den Häuschen ist ein Zeichen für die Möglichkeit eines Traums, der bereit ist, abzuheben. Die Installation ist genauso fragil wie die privaten Idyllen. Die Ausmaße des Flugzeugmodells sind etwa so groß wie die Wohnhausanlage.


Die Installation völlig unmöglich. Nicht nur, dass immense finanzielle und logistische Aufwendungen nötig wären. Die mühselig geschaffenen Idyllen der Kleingärten, die Swimmingpools, die neuen Dächer, ertrotzte Parkplätze… alles, was das private Paradies ausmacht, wäre gefährdet und müsste einem Wagnis Platz machen.

UEBER: ANGEBOT 51 - Martina Tscherni, Max Arnold UEBER: ANGEBOT 49 - Christiane Spatt

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