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Künstlerhaus 2016

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UEBER: ANGEBOT


Künstlerhaus, Erdgeschoß

4. September bis 18. Oktober 2015


Gert Mayr-Keber
Schloss Belvedere Extension
2006


Das Belvedere, bestehend aus dem Oberen und dem Unteren Schloss, sowie der Gartenanlage, zählt zu den wichtigsten barocken Bauten Europas. Das Obere Belvedere nimmt mit seiner Situierung an der Hügelkuppe einen das Wiener Stadtbild prägenden Platz ein. 1781 erstmals zu einer öffentlich zugänglichen Galerie umfunktioniert, weist das Belvedere heute, gegenüber seiner wachsenden Sammlung, räumliche Grenzen auf. Eine der Besonderheiten der barocken Gartenanlage ist das große Wasserbassin, welches als Spiegel wirksam, das Schloss in seiner Größe verdoppelt. Unterhalb der Wasseroberfläche lässt vorliegendes Konzept die Spiegelung zur Realität werden. Dort wird als generierender Kontrapunkt zum Schloss eine zeitgemäße Erweiterung vorgeschlagen.


Dieses Projekt nimmt den Dialog mit der Philosophie barocker Architektur auf und setzt diesen Gedanken unter Einbeziehung der technischen und ästhetischen Ansprüche des 21. Jahrhunderts fort. Das Bassin erhält einen transparenten Boden und wandelt es in ein 4500m² zählendes Oberlicht. Darunter entwickelt sich eine Glas-Stahlkonstruktion, deren Form eine Assoziation zu einem Diamanten mit barocken Schliff zulässt. Die Konstruktion referiert dreidimensional die Form des Wasserbassins und verdichtet sich konisch nach unten.


Die Möglichkeit von der untersten Ebene durch das Wasser in den Himmel zu blicken. Die Anbindung erfolgt über die Sala Terrena, die Empfangshalle des Oberen Belvedere. Zwei Treppenläufe beiderseits der mittleren Prunkstiege, sowie ein bereits existenter Lift führen zu der Erschließungsrampe, welche ihren Lauf mitten durch eine im 2. Weltkrieg entstandene Bunkeranlage nimmt. Nach der Rampe eröffnet sich die zweigeschossige Ausstellungshalle.


Das Projekt war grundsätzlich keine Auftragsarbeit und wurde auf Kosten und Risiko des Autors entwickelt und ausgearbeitet. Das Projekt fand in verschiedensten Kreisen (Künstler, Politiker, Wirtschaftstreibende) großes Interesse und Begeisterung und wurde auch dem Verantwortlichen der Österreichischen Galerie nahegebracht. Leider ergaben sich unter anderem auch aufgrund schon in Arbeit befindlicher Renovierungs- und Ausbauarbeiten (Unteres Belvedere, 21er Haus, Augarten, …) keine zusätzlichen finanziellen Mittel zur Umsetzung und kein Bedarf an weiteren Flächen. Aus meiner Sicht ein Verlust für die Kulturstadt Wien.

UEBER: ANGEBOT 37 - Gabi Mitterer UEBER: ANGEBOT 35 - Silke Maier-Gamauf und Romana Hagyo

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